Maritimer Adventskalender 2025

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Beitrag vom 02.12. | Internet an Bord – ein Grundrecht der Seeleute

Für Menschen an Land fast normal, für Seeleute nicht: ein WLAN (Symbolfoto)

Sie lesen einen Standpunkt vom Generalsekretär der Deutschen Seemannsmission, Matthias Ristau.

Internet an Bord ist technisch möglich und für die Reederei bezahlbar. Es ist für das Wohlergehen der Seeleute wichtig. Jede Reederei, die Seeleute als Fachkräfte halten will, sollte es anbieten.

Es gibt viele Gründe für einen guten Internetzugang an Bord:

  • Es ermöglicht Seeleuten, mit Familie und Freundeskreis Kontakt zu halten.
  • Mehr Kontaktmöglichkeit bedeutet, sich im Freundeskreis über Probleme austauschen zu können, über die nicht gern mit der Familie gesprochen wird.
  • Von überall aus kann mit Port Chaplains (Seelsorgerinnen und Seelsorgern) der Seemannsmissionen gechattet werden, zum Beispiel auf dsm.care.
  • Die Crew kann sich vorab über einen Hafen informieren, den Besuch im Seemannsclub oder Ausflüge planen. Wo nötig (zum Beispiel beim Arzt) können Termine vereinbart werden.
  • An Bord können online Bankgeschäfte und einige Behördenangelegenheiten erledigt werden.
  • Gerade bei kurzen Landgängen wird durch Vorbereitung der Zeitdruck geringer.

Die Deutsche Seemannsmission ist Teil des ökumenischen internationalen Verbandes der Seemannsmissionen, der International Christian Maritime Association (ICMA). Wir haben uns im Rahmen der ICMA und eigenständig als Verband dafür eingesetzt, dass es für alle Seeleute Internet an Bord geben soll.

Inzwischen steht das Recht auf Internet an Bord im Seearbeitsübereinkommen, der Maritime Labour Convention (MLC) 2006 – allerdings nur als Empfehlung. Die Umsetzung ins deutsche Seearbeitsrecht hat wegen des vorzeitigen Endes der Koalition nicht stattgefunden. Auch in deutschen Häfen müsste WLAN in den Terminals angeboten werden.

Obwohl es nur eine Empfehlung ist, freuen wir uns sehr, dass inzwischen immer mehr Reedereien für Internet auf den Schiffen sorgen. Da außerdem die Kosten stark gesunken sind, gibt es keinen guten Grund mehr, kein kostenloses Internet an Bord anzubieten.

Auf einem Forum des Verbandes internationaler maritimer Arbeitgeber sagten Seeleute sehr deutlich, dass fehlendes WLAN an Bord ein Grund wäre, nicht mehr zur See zu fahren. Auch der Seafarers Happiness Index von The Mission to Seafarers, der regelmäßig die Zufriedenheit der Seeleute misst, zeigte im vierten Quartal 2024 deutlich, wie wichtig Internet an Bord ist – und wie groß der Frust, wenn es zwar angeboten wird, aber nicht richtig funktioniert.

Aus all den genannten Gründen ist Internet an Bord ein Muss. Darüber sollte 2025 keine Diskussion mehr nötig sein.

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Dieser Standpunkt wurde zuerst veröffentlicht im „Lass fallen Anker“, dem Magazin der Deutschen Seemannsmission. Die gesamte PDF kann über folgenden Link geöffnet werden: https://seemannsmission.org/wp-content/uploads/2025/05/LFA_2025_web.pdf. Reinschauen lohnt sich!

Beitrag vom 03.12. | Schicken Sie jetzt Weihnachts-Botschaften für die beliebte NDR-Radiosendung „Gruß an Bord“

Ein Mini-Containerschiff aus Klemmbausteinen (© janaspychalski.com)

Die Radiosendung „Gruß an Bord“ ist ein echter Klassiker im Radioprogramm von NDR Info. Die Sendung wird jedes Jahr an Heiligabend ausgestrahlt und das seit 1953. Das Tolle: Sie können Wünsche oder Grüße für die Sendung an Heiligabend einschicken!

Familien und Freunde können auch 2025 ihren Lieben auf See, die Weihnachten nicht zu Hause sein können, Grußbotschaften aufnehmen und ein frohes Fest wünschen. Das Einsenden von Wünschen und Grüßen funktioniert wie folgt: Schicken Sie eine E-Mail oder am besten eine Sprachnachricht an die E-Mail-Adresse gruss-an-bord@ndr.de. Einsendeschluss ist der Sonntag, der 07.12.2025.

Die Sendung „Gruß an Bord“ wird übrigens am 3. Advent (14.12.2025) in der größten Station der Deutschen Seemannsmission, dem „Duckdalben“ in Hamburg-Waltershof aufgezeichnet. Moderatorin Susanne Stichler nimmt persönlich Grußbotschaften von Menschen entgegen, die sich bis Ende November hierzu angemeldet hatten.

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Weitere Information zur Sendung auf NDR.de.

Weitere Informationen zur größten Station der Deutschen Seemannsmission, dem Duckdalben, finden Sie auf duckdalben.de.

Beitrag vom 04.12. | Begegnung an Bord: die MV Ludogorets im Elbehafen Brunsbüttel

Im Elbehafen Brunsbüttel: Muanza Bunga, 3. Ingenieur, aus Angola

An Bord der MV Ludogorets im Elbehafen von Brunsbüttel trafen wir Muanza Bunga, 3. Ingenieur aus Angola. Seit sechs Jahren fährt er für dieselbe Reederei – als einziger Angolaner unter bulgarischen, ukrainischen und myanmarischen Kollegen.

Er fühlt sich wohl an Bord, auch wenn es manchmal einsam wird, wenn andere nur in ihrer Sprache miteinander sprechen. Sein Ziel: Chief Engineer werden. Von seinem Verdienst unterstützt er seine Eltern und drei Geschwister – denn er ist noch nicht verheiratet.

Leider blieb im Hafen keine Zeit für einen Besuch im Seemannsclub. Das Schiff musste viel Proviant laden, und ein Großteil der Crew wurde ausgetauscht. Dennoch war Muanza sehr dankbar für unseren Besuch und das Gespräch. „Es tut gut, einfach mal mit jemandem reden zu können – über alles Mögliche. Und zu wissen, dass sich jemand wirklich für mich interessiert.“

Von Brunsbüttel aus ging die MV Ludogorets weiter nach Hamburg in die Werft. Unsere Kolleginnen und Kollegen dort wurden informiert und werden die Crew vor Ort besuchen.

Wir wünschen Muanza eine gute Weiterfahrt und alles Gute für seine Zukunft!

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Mehr über die Seemannsmission Brunsbüttel finden Sie auf: seemannsmission-brunsbuettel.de.

Beitrag vom 05.12. | Seemannsmission Brunsbüttel in Geldnot

Rettungsring (© janvier – Adobe Stock)

Die Seemannsmission Brunsbüttel, die zusammen mit dem Seemannsheim am Krayenkamp in Hamburg, den Maritimen Adventskalender 2025 herausgibt, ist in Geldnot geraten. Die gemeinnützige Einrichtung musste im vergangenen Jahr erstmalig in ihrer Geschichte 20.000 € aus den Rücklagen entnehmen.

Die Seemannsmission finanziert sich durch die Nordkirche und zum großen Teil durch Spenden, außerdem durch ihre Unterkunft mit zehn Betten für Seeleute. Durch die sinkenden Mitgliederzahlen der Kirche fallen schon jetzt wichtige Einnahmen weg.

So können Sie der Seemannsmission Brunsbüttel aktiv helfen:

» Jetzt sicher und online spenden – hier klicken, um zum Spendenformular zu gelangen.

» Per Überweisung spenden:
IBAN: DE43 2225 0020 0153 0215 62
BIC: NOLADE21WHO
Bank: Sparkasse Westholstein

 

 

 

Beitrag vom 06.12. | Begegnung an Bord: Eine junge Frau, die Wellen und Grenzen durchbricht als Köchin an Bord

Eine starke Frau in der Kombüse: Lovely

Das Leben auf See ist nicht einfach – besonders in einer Welt, die größtenteils von Männern geprägt ist. Am Anfang war es für Lovely schwer: den starken, rollenden Wellen zu trotzen, die Entfernung von der Familie zu ertragen und sogar Diskriminierung zu erleben, weil sie diesen Weg gewählt hat. Manchmal fühlte sie sich fehl am Platz und zog sich nach der Arbeit direkt in ihre Kabine zurück, um sich auszuruhen.

Doch mit der Zeit lernte sie, das Leben auf See zu lieben. Die rauen Wellen wurden zur Routine, und sie fand Freude in den kleinen Dingen – im Lachen mit ihren Kollegen, in den Geschichten erfahrener Seeleute und in den Freundschaften, die unterwegs entstanden. Heute ist Lovely stolz auf das, was sie geworden ist – stärker, mutiger und glücklicher auf See. Ihre Botschaft an alle Frauen, die davon träumen, auf einem Schiff zu arbeiten: „Macht weiter! Habt keine Angst vor Herausforderungen. Betet immer und bittet den Herrn um Führung.“

Vor Kurzem besuchte Lovely gemeinsam mit sechs Kolleginnen unseren Seemannsclub in Brunsbüttel. Bei Karaoke, philippinischen Chips und guter Stimmung genossen sie einen wunderschönen Abend. „Endlich konnten wir das Schiff für ein paar Stunden verlassen und einfach mal an etwas anderes denken. Ich habe die Zeit genutzt, um mit meiner Familie und meinen Freunden zu videotelefonieren. Es war ein wunderschöner Abend. Danke, dass ihr für uns da seid.“

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Sie möchten die Arbeit der Seemannsmission Brunsbüttel unterstützen? So können Sie noch heute helfen:

» Online spenden:
Hier klicken, um zum Spendenformular zu gelangen.

» Per Banküberweisung spenden:
IBAN: DE43 2225 0020 0153 0215 62
BIC: NOLADE21WHO
Bank: Sparkasse Westholstein

Beitrag vom 07.12. | Grenzenloses WLAN: Fluch oder Segen?

Für Menschen an Land fast normal, für Seeleute nicht: ein WLAN (Symbolfoto)

Internet an Bord ist ein riesen Gewinn für die Crew, finden die einen. Andere sehen den Teamgeist in Gefahr.

Meine Tochter wünscht sich so sehr, einmal in die französische Metropole zu reisen, aber es ist einfach zu teuer“, erzählt mir Victorio, Erster Offizier eines Rohöltankers, bei einem Bordbesuch in Le Havre. „Sie hat ihre Tochter sogar Paris genannt.“ Der Vater von neun Kindern, der seit 37 Jahren zur See fährt, macht einen Videoanruf bei Tochter und Enkelin während einer Kaffeepause. Stolz zeigt er sein Handy, auf dem die einjährige Enkelin zu sehen ist. Ich winke ihr, lächele und rufe ihr „Coucou! Bonjour, Paris“ zu. Wir lachen, und ich spüre, wie wichtig diese kurze Familienauszeit für den erfahrenen Offizier ist. Mehr als Videoanrufe sind monatelang nicht drin. Victorio konnte seine Kinder kaum aufwachsen sehen, fehlte bei Geburtstagen, der Einschulung und meistens auch zu Weihnachten. Familie hat für die meisten Seeleute eine große Bedeutung und nimmt viel Raum in ihrem Arbeitsalltag ein. Das Kontakthalten zur Familie ist in den vergangenen Jahren einfacher, schneller und viel günstiger geworden.

„WLAN hat die Kommunikation stark verbessert – und ein echter Quantensprung hat im letzten Jahr mit Starlink stattgefunden. 1998 war das Sat-Telefon so teuer, um die 20 DM pro Minute, dass man nur selten und in Notfällen zum Telefon griff. Kommunikation per Post war noch alltäglich“, erzählt auch Kapitän Björn (46).

Für und Wider des Internetzugangs an Bord

Zum unbegrenzten WLAN an Bord gibt es jedoch auch andere Meinungen. Skeptiker sagen, Teamaktivitäten hätten im Vergleich zu den frühen 2000er Jahren abgenommen. Und Notebooks hätten schon vor der Einführung des WLAN zur Verringerung gemeinsamer Aktivitäten beigetragen. Kapitän Henri (51) findet: „Die Möglichkeit, sich zu ‚separieren‘, ist einfacher geworden. Aber es sind Erlebnisse, die zusammenschweißen, und abends allein auf seiner Kammer zu sitzen und Youtube oder Tiktok zu schauen, bildet kein Team.“

Die Befürworter des unbegrenzten WLAN sind oft eher jung: „Man hat auf der Überfahrt nach Afrika gemerkt, dass nach einer Woche viele betrübter waren und vor allem die Kollegen von den Philippinen schon fragten, ob wir unsere WLAN-Voucher teilen können.“ Die Gutscheine seien mit Videoanrufen oder Telefonaten schnell aufgebraucht gewesen, erzählt Nautik-Kadettin Laura (25). Sarah, Zweite Offizierin und ein Jahr älter als Laura, findet: „Funktionierende mobile Daten sind ein riesen Gewinn für den Kontakt zur Familie; Onlinebanking ist möglich, in meiner Freizeit kann ich Onlinekurse absolvieren und muss das nicht im Urlaub machen.“ Die Sorge, dass jeder nur auf seiner Kammer sitze, sei unbegründet. Einen Rückgang der Teamaktivitäten sieht sie nicht. Nur seien alle besser drauf, weil sie regelmäßig Kontakt zu ihren Lieben pflegen könnten.

„Mein Gangway-Wachmann darf leise Musik hören. Wenn der Verkehr es zulässt, recherchiere ich auch mal das ein oder andere Fachliche. Letztendlich ist es, als würde ich am Bordcomputer googeln“, sagt Laura. Manchmal sei das Bordinternet langsamer, da gehe es am Handy schneller. Wobei das nicht für Starlink gelte. „Alles, was mich und den Wachmann vom Schifffahren und Ausguckgehen ablenkt, ist verboten“, betont sie. Captain Vedvyas (38) hält fest, dass er dank WLAN auch an Familienfeiern und Versammlungen teilnehmen kann und sich weniger sozial isoliert fühlt.

Längst nicht alle Firmen haben ihre Schiffe mit der neuesten Technologie ausgerüstet. Immer noch besteht Bedarf an SIM-Karten, weil das WLAN an Bord qualitativ unzureichend ist, den Seeleuten überteuert weiterverkauft wird (teils für 100 Dollar pro GB) oder noch nicht für die Crew, sondern nur für die Betriebskommunikation nutzbar ist. Für Kapitän Axel (65) ist klar: „Es liegt immer an der Besatzung selbst, dass Handy-Kommunikation nicht zur Sucht wird. Die gemeinsame Freizeit an Bord will gestaltet werden, von allen Rängen und Positionen, da ist jede und jeder gefragt.“

Von Silvie Boyd

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Dieser Artikel wurde zuerst veröffentlicht im „Lass fallen Anker“, dem Magazin der Deutschen Seemannsmission. Die gesamte PDF kann über folgenden Link geöffnet werden: https://seemannsmission.org/wp-content/uploads/2025/05/LFA_2025_web.pdf. Reinschauen lohnt sich!

 

Beitrag vom 08.12. | Young british mit Matjes

Schülerinnen und Schüler mit ihrem Lehrer William HJ Crostom im Seemannsheim Hamburg

Der Brexit ist das eine. Die Nähe der Hamburger zur „Insel“ eine andere. Und das hat Wurzeln: Schon 1266 siedeln Hamburger Kaufleute an der englischen Ostküste. Und die ersten Seemannsmissionen entstanden Anfang des 19. Jahrhunderts auf der Insel. In Deutschland forderte Pastor Johann Hinrich Wichern, Gründer des Rauhen Hauses in Hamburg, und Erfinder des Adventskalenders, sich der Seeleute in Nah und Fern anzunehmen. Über 160 Jahre später logieren im Seemannsheim Schüler der Norwich School. Deren berühmtester Schüler: Lord Nelson. William HJ Crostom, erklärt, warum Schüler und Schülerinnen gerne in den Krayenkamp kommen. Er ist Director of International Programme und Head of Examinations.

Als Unterkunft habt Ihr das Seemannsheim im Krayenkamp gewählt. Wie seid Ihr darauf gekommen?

Dank Google fanden wir das Seemannsheim und waren so beeindruckt von der Freundlichkeit des Empfangs, der Lage, den Menschen, die dort leben und arbeiten, und dem Ethos, dass wir immer wieder zurückkehren. Wir machen das jetzt seit über 15 Jahren. Die Zimmer im Schatten des Michel waren der ideale Ausgangspunkt, Hamburg zu entdecken. Die Schüler haben Spaß an den Billard- und Fußballspielen, für die Lehrer ist nach einem langen Tag ein Astra das Richtige.

Wie hat es Euch im Seemannsheim gefallen? Hattet Ihr Kontakt zu Seeleuten?

Da unser Aufenthalt kurz ist, möchten wir, dass die Kinder Hamburg erkunden. Was uns jedoch besonders gefällt, sind die freundlichen Gesichter, die Gastfreundschaft und das Verständnis der Mitarbeiter. Ich glaube, die dort lebenden Matrosen freuen sich jedes Jahr, unsere Kinder zu sehen, und wir werden jedes Jahr als „Die Gruppe aus England“ anerkannt.

Norwich hat  auch einen – kleinen – Hafen, der wie Hamburg schon im Mittelalter angelaufen wurde. Was verbindet die Norwich School mit Seefahrt und Hafen…?

Obwohl Norwich keine Hansestadt ist, exportierte die nahegelegene Stadt Great Yarmouth im 14. Jahrhundert Wolle und Stoffe aus Norfolk in die Häfen der Hanse. Hamburger Kaufleute betrieben in Yarmouth den dortigen Handelsposten bis 1416. Unser berühmtester ehemaliger Schüler ist Admiral Lord Nelson, der die Schule verließ, um Matrose in der Royal Navy zu werden.

Und was macht Ihr in Hamburg?

Zu unserer Reise gehört immer eine Hafenrundfahrt, wir besuchen die Speicherstadt. Wir klettern auf den Michel und laufen durch den Elbtunnel, um den Hafen aus verschiedenen Perspektiven zu erleben. Die Globalisierung ist eines der Themen auf unserem Lehrplan, der Anblick der Containerschiffe macht ihn greifbar.

Was nehmen die Schüler und Schülerinnen aus Hamburg mit?

Neben den Sehenswürdigkeiten gibt es weitere Highlights. Das Miniatur Wunderland ist einzigartig. Wir besuchen auch gleichaltrige Kinder in einer Schule, manchmal auch das Rathaus. Am Sonntagnachmittag machen wir eine Schatzsuche in der U-Bahn. Und wir versuchen, die Kinder in der Alsterschwimmhalle auszupowern, damit alle, Seeleute, Lehrer und Kinder, in der Seemannsmission gut schlafen können. Kulinarisch genießen alle Franzbrötchen, die meisten essen eine Currywurst.

Das Interview führte Dr. Hergen H. Riedel.

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Mehr Informationen zum Seemannsheim finden Sie auf seemannsheim.hamburg.

Beitrag vom 09.12. | NDR Doku: Spitzbergen – Mit dem Segelschiff am Polarmeer

Screenshot: Ostseereport

Die Segelreise in Spitzbergen mit dem Dreimaster „Antigua“ liegt genau in der Zeit zwischen dem Ende der Mitternachtssonne und dem Beginn der Polarnacht.

Mit 32 Leuten, die von der Arktis begeistert sind, geht es vorbei an gigantischen Gletschern, beeindruckenden Fjorden und unter Motor durchs erste Eis. Das Septemberlicht soll das schönste Licht auf der Inselgruppe sein. Und so sind auch viele Fotografen dabei, die schon mal mehrere Tausend Fotos in zwei Wochen machen. Die Begeisterung für die Wildnis, die unterschiedlichen Landschaften und das Wetter verbindet sie. Mit an Bord des umgebauten Fischkutters: Reisende, die beruflich mehrere Jahrzehnte auf Spitzbergen unterwegs waren und Menschen, die noch nie so weit im Norden waren. Das Nordpolarmeer zieht sie alle an. Unterwegs mit der „Antigua“, das heißt aber auch arktische Landschaft mit Eisbären, Rentier und Polarfuchs. Landgänge bei Wind und Wetter mit dem Beiboot, ein Dreimaster im Nebel und spektakuläre Sonnenaufgänge. Das heißt aber auch: Gedanken über den Rückgang des Eises und den Verlust für Mensch und Tier. Es ist die letzte Fahrt der „Antigua“ in dieser Form. Und auch ein Abschied von Gegenden, die ab 2025 wegen zahlreicher neuer Bestimmungen nicht mehr besucht werden können. Die norwegische Regierung verschärft die Betretungsregeln. Landgänge für Touristen sind dann nur noch an ausgewählten Stellen mit begrenzter Personenzahl erlaubt. So wird dann auch ein Ausflug zu den Walrössern auf Moffen, dem nördlichsten Punkt der Reise, nicht mehr möglich sein.

Diese und weitere Dokus finden sich auch in der ARD Mediathek: https://www.ardmediathek.de/dokus

Beitrag vom 10.12. | Helfende Hände

Nah am "Michel": Das Seemannsheim Hamburg (grün umrandet)

164 Rollen Isolier-Wolle, 560 Dachlatten und 200 Rigips-Platten wurden zuletzt verbaut, um 540 Quadratmeter Dachfläche energetisch fit zu machen. Noch mehr steht an. Denn: Das Seemannsheim wurde 1959 eingeweiht… Viele Jahre vorher logierte die Seemannsmission zur Miete im Weißen Schloss(heute Teil vom  Hotel Hafen Hamburg.). 1903 kaufen der Verein für Seemannsmission und der Kirchenvorstand von St. Michaelis zwei Grundstücke am Wolfgangsweg. Hier entsteht das erste Seemannsheim in einem eigenen Gebäude. Im Krieg wurde es zerstört, 1951 wiederaufgebaut. Vor 65 Jahren zog das Seemannsheim in den Krayenkamp. Oder, wie ein Seemann sagen würde. Es verholte. Das Seemannsheim  ist seither eine zweite Heimat für Seeleute. Neuerdings leuchtet das Haus auch bis zum Michel und weiter. An der Ecke zur Straße Teilfeld steht ein kleiner Leuchtturm auf einem Stückchen Land, das Gabriel, Seemann und Bewohner aus Chile, mit Ziegeln eingefasst. Gabriel hat Hand angelegt.

Helfende Hände

Auch sonst kann ein Haus wie das Seemannsheim nicht ohne helfende Hände existieren. Das  „Ehrenamt ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält“, sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Er hat mit Blick auf das Seemannsheim Recht: Hier ist das Ehrenamt wichtig, weil es den Zusammenhalt stärkt und hilft, wo Staat oder private Unternehmen nicht ausreichend tätig sein können. Freiwilliges Engagement baut Brücken zwischen Landratten und Seeleuten. Für die Seeschifffahrt passt Steinmeiers Wort bedingt. Hier sind es Nieten, Schweißnähte … , die Schiffe zusammenhalten. Das Haus braucht mehr – Technik, Elektrik, Elektronik, Beton, Fenster…

  • Foto 1 von 3: Felix Tolle, Leiter des Seemannsheims, mit Leuchtturm

  • Foto 2 von 3: Das Treppenhaus im Seemannsheim: Farbe im Alltag

  • Foto 3 von 3: Renovierung noch lange nicht unter Dach und Fach

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Elektrik, Heizung…

Die Deckenpaneele in den Fluren sind zu erneuern. Die Elektrik muss auf neuesten Stand gebracht werden,  die Buntglas-Fenster im Treppenhaus warten auf Austausch, Wärmeschutzfenster wären gut… All das kostet Geld. Die Lösung ist so einfach wie plausibel. „Spenden welcome“.  Dabei ist das Haus schon immer rührig im Bestand: 1977 wurde der Dachboden ausgebaut. Wasserleitungen wurden erneuert.  Warmwasseranschlüsse kamen in alle Zimmer. Die Heizung wurde von Öl auf Fernwärme umgestellt. Im Hof entstand eine neue Kapelle, so dass im Haus mehr Raum entstand. 1985 wurden Fenster und Fußbodenbelege ersetzt. Und um die finanzielle Lage zu bessern, war das Management im Seemannsheim schon früher findig: 1996 nimmt es die ersten Touristen auf. Damals stehen 92 Zimmer für 135 Seeleute bereit. 58 Einzelzimmer, von denen 22 als Doppelzimmer belegt werden können, und 28 reine Zweibett- und 7 Dreibettzimmer.

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So spenden Sie für das Seemannsheim Hamburg:

Via PayPal:

       

Via Überweisung:
Bank: Evangelische Bank eG.
IBAN: DE59 5206 0410 0006 4060 84
BIC: GENODEF1EK1

Beitrag vom 11.12. | Ist Backbord links oder rechts? Und wann sagt ein Seefahrer „Ahoi?“

Podcast-Symbol (Symbolfoto)

Die Seefahrt hat ihre ganz eigene Sprache. Im Hafenkonzert-Podcast von NDR 90,3 geht es dieses Mal um Seemannssprache. Was steckt hinter Begriffen wie Backbord, Luv, Nelsonquast, pönen oder lenzen? Licht ins Dunkel bringen ein Germanist, ein Marinehistoriker, Segellehrerinnen und ein Kreuzfahrt-Experte. Das und vieles mehr, zum Mitnehmen auf die Ohren.

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Zur Folge in der ARD Audiothek

Beitrag vom 13.12. | Jetzt abonnieren: Newsletter und WhatsApp-Gruppe

Auf WhatsApp: Die Seemannsmission Brunsbüttel hat inzwischen einen eigenen Kanal

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Beitrag vom 14.12. | „Einmal Seemann, immer Seemannsheim“

Frank Rose

Früher hätte man ihn Handlungsreisender genannt. Vor noch längeren Zeiten wäre er vielleicht als Medicus durch die Welt gezogen. Das war Globalisierung damals. Heute, da Notebook und Handy die Arbeit von nahezu jedem Platz der Welt möglich machen, ist Frank Rose oft unterwegs. Sein zentrales, festes Büro, hat er in Düsseldorf. Doch als Experte in Sachen Homecare kümmert er sich um Patienten von Nord bis Süd. Regelmäßig wird er auch nach Hamburg gerufen. Dann wohnt er im Seemannsheim, wenn er auf Dienstreise für seine Firma NurseForce 1 Hamburg besucht: „weil ich es hier gut finde“. Und weil er sich hier an seine Zeit auf dem Schiff erinnert. Die ist zwar lange – über 25 Jahre – her und war bei der Bundesmarine. Aber: „Einmal Seemann, immer im Seemannsheim“.

Homecare

„NurseForce 1“, der Name ist Franks Programm. Seit über zehn Jahren bietet er für Patienten mit seltenen Erkrankungen Infusionstherapien in ihrer Umgebung an, um ihnen den Weg in ein spezialisiertes Zentrum zu ersparen.“ Die Nurse, zu gut Deutsch, Pflegekraft, jettet quasi zum Patienten, um ihm eine individuelle Versorgung zu bieten, die zwar bundesweit verfügbar ist, aber vielleicht gerade nicht am Heimatort. Dabei dirigiert Frank ein Netzwerk von Pflegern und Ärzten, das auf Patienten mit seltenen Erkrankungen spezialisiert ist. Dass manche mit NurceForce 1den Flieger des Präsidenten der Vereinigten Staaten verbinden, ist kein Zufall. „Wir kommen dorthin, wo andere nicht hinkommen und machen da weiter, wo andere aufhören“.

Neapel

Frank Rose ist zwar vornehmlich in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs. Doch der Flieger landet zuweilen auch in Neapel oder Thailand. Hamburg und das Seemannsheim sind für den ehemaligen Bundeswehr-Sanitäter dagegen so etwas wie stop-over mit der NurseForce 1. Etwa alle zwei Wochen logiert er ein, zwei Tage im Krayenkamp und schätzt, was das Haus ausmacht. Den heimatlichen Hauch der maritimen Welt, die „familiäre Atmosphäre.“ Hier findet der Mann, der von Hotel zu Hotel reist, eine „gute Gelegenheit, um einmal herunterzukommen, sich zu erden.“ Hier gibt es keine durchdesignte Lounge, keine Keycard, keine Wellness-Oase. Nichts davon vermisst Frank Rose „Ich mag das Haus und die Menschen hier. Das war so und ist auch so geblieben.“

Für Frank ist der Krayenkamp ein Ort des Win-Wins: Beide Seiten profitieren voneinander. Der eine, der Geschäftsreisende, unterstützt eine gute Sache, das andere, das Seemannsheim, liefert, was man heute Authentizität nennt – und erleichtert die Finanzierung des Hauses. „Es ist gut zu hören, dass auch Prominente das Seemannsheim unterstützen. Also alles klar auf der Andrea  Doria?  Der Charme des Hauses mag ein Evergreen sein, das Haus selbst kann sein Alter nicht verhehlen. „Klar, dass hier und da erneuert werden muss. Das kostet. So eine Institution wie der Krayenkamp verdient, unterstützt zu werden. Durch Spenden oder durch Übernachtungen.“ Das ist Programm: Rund 120 Betten hat das Seemannsheim, 22 Zimmer für Gäste, die es von hier aus eine Seemeile bis zum Hafen und 50 Meter bis zum Michel haben.

Beitrag vom 15.12. | Eagle Eye mit Bauchgefühl

John Bielenberg

Im Duden steht unter „Mission“ bedeutungsschwer: „Sendung“ oder „Botschaft“. Doch damit hat John A. Bielenberg wenig zu tun. Wenn „Mission“, dann die des hanseatischen Kaufmannes. Als solcher ist er seit Mitte der 90er Jahre im Vorstand des Vereins der Seemannsmission Hamburg. Das hat sich auch nicht geändert, nachdem er seinen Schreibtisch bei der Peter Döhle Schiffahrts KG geräumt hat. Dort war er über 31 Jahre im Bereich Sale & Purchase tätig.

Er ist Hamburger Jung, die Hamburger-Attitüde zum „very british“ wurde ihm in die Wiege gelegt. Seine Mutter war Engländerin. Sein Vater brachte das Verständnis für die See aus der Segelei mit aus Kiel. Doch John verließ nach dem Abi in Blankenese das Fahrwasser in Hamburg: In Bremen lernte er Schiffahrtskaufmann in der Reederei, Linienagentur und Maklerei Herm. Dauelsberg GmbH & Co. KG: „Ich hatte viel zu tun mit Südamerika, seinerzeit gab es in vielen Relationen eine Umstellung auf Containerschiffe während viele Häfen noch nicht auf Containerhandling eingestellt waren, also nur von Stückgutschiffen bedient werden konnten. Es ging nach Panama, Chile, Bolivien…“. In diesen Tagen war John Zeitzeuge des größten Wandels der Seeschifffahrt. „Damals spielten Container eine geringe Rolle. An Bord waren zum Teil 30 bis 40 Mann. Und die waren zuweilen mehrere Tage, zuweilen über eine Woche, in Hamburg – und der Seemannsmission. „Heute kommen die Schiffe mit etwa der Hälfte der Mannschaft aus.

„Damals ging es um Stückgut. Wir haben Autos, Chemie und Industrieanlagen in eine Richtung verschifft und Rohstoffe, Kaffee, Kakao zurück.“ Hier im Bremischen schaute John auch über den Tellerrand der Ausbildung zum „Schifffahrtskaufmann in der Linienfahrt“. Dabei musterte er einen dänischen Kollegen, der im Büro stets einen Stock höher fuhr als die anderen. John fragte: „Was machst Du da oben“. Und der Däne sagte: „Befrachtung.“ Johns Interesse war geweckt und nach kurzer Überlegung der Geschäftsführung fuhr John über die nächsten Monate auch ‚einen Stock höher‘.

Nach „good times“ an der Weser wurde es „very british“. In London bei Zodiac Maritime Agencies erhielt John als Assistent der Geschäftsführung Einblicke in das Shipmanagement, leitete als Interimsmanager das Crewing. Weitere Stationen:  Inspektion (Einblicke in die Schiffstechnik), Kommunikation und Verhandlung (noch per Telex) mit internationalen Charterern, Operations Assistant mit Agenten sowie Schiffsführungen von Bulkcarriern zwischen 40.000 und 180.000 Tonnen Tragfähigkeit …. Aus ‚einigen‘ Monaten wurden über 5 Jahre, davon 7 Monate in einer Dependance in Singapore.

Back to the roots

Nach seiner Rückkehr nach Hamburg Mitte 1990 heuerte John bei der Reederei und Schiffsmaklerei Ernst Russ an. Im Frühjahr 1993 bot ihm das Sale & Purchase Team von Peter Döhle, damals noch in der Palmaille, einen Job als Broker an. Daraus wurden über 30 Jahre, in denen er Schiffe für die Peter Döhle Gruppe sowie lokale und internationale, third-parties‘ als S& Broker vermittelte. In den letzten Jahren unterstützte er die nächste Generation von Peter Döhle Sale & Purchase Brokern bei der Konzeption von Neuen, und warf als ‚Eagle Eye‘ einen finalen Blick auf die Vertragswerke.

Krayenkamp

Dieses Auge hat John auch im Seemannsheim. Ehrenamtlich. „Ich wurde in den 1990er Jahren für die Seemannsmission „shanghait“, um sein Know How für das Seemannsheim zu nutzen. Seitdem ist John an Bord der MS Krayenkamp. Und schaut mit dem „Bauchgefühl“ (John) auf das Haus. Modernisierungen stehen an: „Wir brauchen keine Lösungen aus der obersten Schublade. Das Hotel für Seeleute  muss bezahlbar bleiben“.

Beitrag vom 16.12. | Beitrag 16.12.2025

Beitrag vom 17.12. | die nordstory: Weihnachten auf hoher See – Unterwegs mit einem Hamburger Kapitän

TV- und Mediathek-Tipp

Die Nachricht kommt einen Tag vor Heiligabend: Ihr feiert dieses Jahr am Anker! Das ist die Order vom Charterer, da braucht man nicht zu diskutieren. Kapitän und Crew hatten sich zwar schon auf den spanischen Hafen Cádiz gefreut, wo ihr Schiff, der Containerfrachter „Henneke Rambow“, über die Feiertage am Kai gelegen hätte. Man wäre zu Fuß in die Stadt gekommen. Aber in diesen Zeiten wird eben sogar an Weihnachten an den Liegegebühren gespart. Also geht das deutsche Schiff zwölf Seemeilen vor der spanischen Küste vor Anker. Weihnachten kann kommen.

Direkt zur ARD Mediathek (60 Minuten, Video verfügbar bis 24.12.2025)

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Beitrag vom 18.12. | Ihr Feedback ist gefragt: Wie gefällt Ihnen der Maritime Adventskalender 2025?

Logo der Deutschen Seemannsmission an der Eingangstür vom Brunsbütteler Seemannsclub

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Ihre Herausgeber
Seemannsheim HamburgSeemannsmission Brunsbüttel

Beitrag vom 19.12. | Kritische Infrastruktur und Hybride Kriegsführung: Wasserschutzpolizei diskutiert Sicherheit im Hafen

Polizeikommissar Ilir Meni, Polizeihauptkommissarin Tanja Lipicar, Jörn Hille, Leiter Bordbetreuung, Elaine Lafendt, Leiterin Duckdalben, Erster Polizeihauptkommissar Frank Wolkenhauer

Vor kurzem traf sich die WSP 61 DA im Seemannsclub Duckdalben und diskutierte über Sicherheit im Hafen. Dabei ging es auch um „hybride Kriegsführung“ und „kritische Infrastruktur Hafen“. Zunächst aber erläuterte Frank Wolkenhauer, Chef der „DA“, was hinter WSP 61 DA steckt? Das Kürzel steht für „Designated Authority“ und ist die zuständige Behörde für die Umsetzung und Überwachung der Hafensicherheitsvorgaben im Hamburger Hafen.

Zur DA gehören sieben Mitarbeitende der Wasserschutzpolizei und zwei der HPA. Sie ist der Wasserschutzpolizei angegliedert und als WSP 61 Teil der Dienststelle WSP 6. Sie soll Pläne zur Abwehr von Gefahren im Hafen aufstellen und umsetzen, Schiffe kontrollieren, ob sie sicher sind – und überprüfen,  ob im Hafen Hamburg international gültige Hafensicherheitsstandards eingehalten werden und die Hafenanlagen tauglich sind für Krieg und Krisen. Wolkenhauer: „Wir sind eine gemischte Dienststelle und können so die Strukturen zweier im Hafen zuständiger Behörden – Hamburg Port Authority und Wasserschutzpolizei – nutzen, um die Einhaltung internationaler und nationaler Hafensicherheitsvorschriften, wie ISPS-Code und Hafensicherheitsgesetz,  im Hamburger Hafen sicherstellen. Dadurch gewährleisten wir, dass der Hafen auch in Krisenzeiten oder bei besonderen Bedrohungslagen weiterhin funktionsfähig und geschützt bleibt.“

Auch touristische Besucher fragen im Seemannsclub nach ISPS. Wolkenhauer: ISPS steht für „International Ship and Port Facility Security Code“. Für Besucher bedeutet das: Bestimmte Bereiche des Hafens sind aus Sicherheitsgründen nicht frei zugänglich. Es gibt Zugangskontrollen, und touristische Besichtigungen sind nur in ausgewiesenen, sicheren Bereichen oder im Rahmen geführter Touren möglich.“ Und ISPS heißt für Seeleute und alle die im Hafen arbeiten. „Sie müssen sich an strenge Zugangskontrollen halten und dürfen sicherheitsrelevante Bereiche nur mit Berechtigung betreten. Es gelten klare Verhaltensregeln und Meldepflichten bei sicherheitsrelevanten Vorfällen. Regelmäßige Schulungen zu Sicherheitsvorgaben sind verpflichtend. Schiffe und Crew werden auf die Einhaltung der Sicherheitsstandards überprüft. Insgesamt sorgt der ISPS-Code für mehr Sicherheit und Schutz vor Gefahren im Hafenbetrieb.“

Ein aktuelles Thema, auch im Seemannsclub: Der Hafen als „kritische Infrastruktur“. Wolkenhauer: „Als Teil der kritischen Infrastruktur ist der Hafen besonders schützenswert. Das bedeutet für uns: Wir müssen die Umsetzung umfassender Schutzmaßnahmen sicherstellen, Risiken regelmäßig bewerten und für die Erstellung von Gefahrenabwehrplänen eng mit anderen Behörden und Betreibern zusammenarbeiten, um so die Sicherheit im Hamburger Hafen jederzeit zu gewährleisten.“ Dabei geht es oft um „hybride Kriegsführung“. Wolkenhauer: „Hybride Bedrohungen umfassen verschiedene Gefahrenformen, unter anderem physische Angriffe, Cyberangriffe aber auch gezielte Desinformationen. Wir bewerten Risiken fortlaufend und entwickeln gemeinsam mit unseren Partnern geeignete Abwehrmaßnahmen.“

Dass diese Form der Aggression auch die Politik bewegt, zeigte vor kurzem Hamburgs Innensenator Andy Grote. Er wies darauf hin, dass oft unsicher sei, was da fliegt, über Flughafen oder Kaianlagen. Aber er mahnte an, die Abwehr möglicher Bedrohung aus der Luft länderübergreifend zu koordinieren. Wolkenhauer: „Bedrohungen aus der Luft, etwa durch Drohnen oder andere Flugobjekte, werden in unseren Risikoanalysen fortlaufend berücksichtigt. Die Koordination erfolgt länderübergreifend und in Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen. Zudem lässt sich sagen, dass die Stadt Hamburg sich intensiv mit der Abwehr hybrider Bedrohungslagen auseinandersetzt. Unter Federführung der Behörde für Inneres und Sport wurde eine Task Force eingerichtet, die die Koordinierung aller relevanten Maßnahmen – insbesondere im Bereich Drohnenabwehr – übernimmt. Beteiligt sind neben der Polizei Hamburg unter anderem das Landesamt für Verfassungsschutz, weitere Fachbehörden, die Bundespolizei, die Bundeswehr, der Hamburg Airport, die Hamburg Port Authority und die Deutsche Flugsicherung. Ziel ist ein abgestimmtes, behördenübergreifendes Vorgehen, das auch im Rahmen eines norddeutschen Kompetenzclusters mit den Nachbarländern weiterentwickelt wird.“

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Beitrag vom 21.12. | Ihre Spende schenkt Seeleuten Freude!

Liebe Freundinnen und Freunde unserer Seemannsmission,

während die Welt in festlichem Glanz erstrahlt und die Vorfreude auf Weihnachten in den Herzen der Menschen pulsiert, gibt es Orte, an denen diese Freude oft nicht zu spüren ist. An Bord der Schiffe, weit entfernt von Familie und Heimat, verbringen viele Seeleute die Feiertage an Bord. Sie stehen vor der Herausforderung, den Stress und die Einsamkeit zu überwinden, während ihre Gedanken bei den Lieben zurück an Land wandern.

Mit Ihrer Hilfe können wir viel bewirken: Sie ermöglichen es uns, ein Stück Weihnachten an Bord zu bringen. Wir bieten Gemeinschaft und Trost, laden Seeleute zu Weihnachtsfeiern ein und versorgen sie mit kleinen Geschenken und Leckereien. Jedes Päckchen, das wir zusammenstellen, trägt die Botschaft der Solidarität und der Nächstenliebe über das Wasser hinweg.

Sie wissen es vielleicht: Unsere Bordbesuche sind nach wie vor das wichtigste Mittel, um Seeleuten intensiv zu begegnen. Landgang ist oft nicht möglich: Die Liegezeiten der Schiffe sind kurz, die Wege „in die Stadt“ oft weit. Der Einkauf von persönlichen Gegenständen, z. B. des selbst ausgesuchten Duschgels oder der Lieblingsschokolade, kann dann nicht stattfinden.

Unser gemütlicher Club als Ort der Erholung, der Begegnung, des Austausches und des kleinen Einkaufes ist manchmal weit weg – selbst, wenn die Kaikante in Sichtweite liegt.

Stellen Sie sich die strahlenden Augen eines Seemanns vor, der an einem grauen Tag ein kleines Päckchen öffnet, das mit Liebe und Hoffnung gefüllt ist. Ihre Unterstützung macht solche Momente möglich und schenkt den Seeleuten das Gefühl, dass sie nicht vergessen sind, selbst wenn sie Hunderte oder Tausende von Kilometern von ihrer Heimat entfernt sind.

Jeder Beitrag ist wertvoll und bringt Licht in das Leben der Seeleute bei uns auf der Elbe, auf dem Nord-Ostsee-Kanal und auf den Meeren dieser Welt.

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Zünden Sie gern eine Kerze für Seeleute und alle anderen, die nicht mit der Familie feiern können, an!

Für das Team der Seemannsmission Brunsbüttel

Anja Brandenburger-Meier
Seemannsdiakonin

Leon Meier
Seemannsdiakon

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