Maritimer Adventskalender 2024

Auszubildende von MSC Germany und Mitarbeitende der Seemannsmission machen Seemannsfriedhof winterfest

Hamburg, Friedhof Ohlsdorf, Planquadrat Bi 68. Ein sonniger Tag im Oktober. Wer hierher navigiert, findet den Seemannsfriedhof Hamburg. Alljährlich kümmern sich die Hamburger Seemannsmissionen um diesen „Letzten Hafen“, die Gräber von Seeleuten auf dem größten Friedhof Europas. Dieses Jahr waren Auszubildende von MSC Germany, der deutschen Agentur der Reederei MSC Mediterranean Shipping Company, dabei. Sie engagierten sich nicht nur außerhalb des gewohnten Jobs, sondern auch auf besonderem Boden: Die Seemannsmissionen in Hamburg sind vermutlich die einzigen der Welt, die einen eigenen Friedhof besitzen.

Victoria von Grofe, Human Resources, MSC Germany: „Bei der ehrenamtlichen Pflege von Gräbern früherer Seeleute unterstützen zu können, ist MSC Germany als Schifffahrtsunternehmen mit Tradition, eine Ehre und ein Anliegen zugleich. Wir können dazu beitragen, die Erinnerung an die Seeleute zu bewahren und zukünftigen Generationen unsere Werte wir Respekt, Anerkennung und Zusammenhalt weitergeben.“

Begründet wurde der Seemannsfriedhof 1923 von den Seemannsmissionen in Hamburg, dem Verband Deutscher Reeder und dem Verein Hamburger Reeder. Sie sollte den in Hamburg verstorbenen, heimatlosen Seeleuten eine letzte Ruhestätte geben. Sichtbare Zeichen sind ein Hochkreuz und ein 1936 gelegter Stockanker. Die Inschrift auf dem Kissenstein davor lautet: „Unseren Seeleuten”.  Die 280 – unabhängig vom Rang der Verstorbenen – einheitlich gestalteten Sandsteinstelen symbolisieren an Land ungewollt das Gemeinsame der Menschen an Bord: Auf hoher See ist man in Gottes Hand. In Ohlsdorf auch. Begraben sind Kapitäne, Reeder und Seeleute. Die Seemannsmissionen ließen die Anlage 1999 um 26 Stellen verkleinern. Seit einiger Zeit erfolgen wieder Beisetzungen.

Die Inschrift auf dem zentralen Gedenkstein zeigt den Wert, den Seeleute für Hamburg haben, wenn geschrieben steht „Unseren Seeleuten“. Hier ist nicht nur eingemeißelt “den“ Seeleuten.  Der Friedhof zeigt Flagge, dass es „unsere“ Seeleute waren und sind, die zum Wohlstand Hamburgs beitrugen und beitragen. (hri)

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