Maritimer Adventskalender 2023

Und wie geht es weiter?

Was ist der Stand der Dinge, und wohin bewegen wir uns jetzt? Ein Ausblick des Generalsekretärs Matthias Ristau

Die Deutsche Seemannsmission ist eine der wichtigsten Seemannsmissionen weltweit. Wir sind die global tätige Organisation aus Deutschland, deren Mission es ist für Seeleute aus aller Welt da zu sein und für ihre Recht einzustehen. Das ist mir bei meinen Reisen nach Douala, Amsterdam, Antwerpen und Rotterdam deutlich geworden. Und mir wurde klar: Wir müssen das stärker sichtbar machen, nach außen und nach innen.

Wir brauchen ein gesundes Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein: Wir haben eine Rolle, eine Aufgabe, in der Welt der Seemannsmissionen. Und das ist angemessen, denn Deutschland ist eine Handelsnation mit hohem Anteil am Welthandel.

Erfüllen können wir diese Aufgabe nur, wenn wir eine funktionierende Kommunikation und guten Austausch untereinander haben.

Dafür will ich mich als Generalsekretär engagieren, dazu will ich ermutigen – in persönlichem Einsatz, in Gesprächen, Treffen und Konferenzen. Aber auch durch eine besser aufgestellte und organisierte Geschäftsstelle mit den neuen Stellen für Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising.

Bestimmte Abläufe sollen digitalisiert werden, nicht auf Kosten persönlicher Begegnung, sondern gerade um diese besser zu organisieren und mehr Zeit und Energie dafür zu haben, etwa wenn der Austausch von Dokumenten mit den globalen Stationen durch eine sichere Cloud und ein Dokumentensystem einfacher wird.

Die vorhandenen Stationen müssen auf eine gute Bais gestellt werden, auch durch nachhaltige Vereinbarungen zur Kooperation mit internationalen Partnern, wie wir sie gerade für London, Lomé, Douala, Middlesbrough, New York voranbringen. Dabei ist mir wichtig, dass die Vereinbarungen fair gestaltet werden und sichergestellt ist, dass an allen Stationen die Qualität der Deutschen Seemannsmission deutlich erkennbar ist.

Die Pandemie und der Krieg gegen die Ukraine haben gezeigt, wie wichtig Seeleute sind – und der Einsatz der Seemannsmission. Dieser hat auch den Mitarbeitenden viel abverlangt. Deshalb brauchen wir auch einen wertschätzenden und begleitenden Umgang miteinander und Stärkung für die Herausforderung der Zukunft. Ein guter Schritt dabei war die Weltkonferenz, und ich werde mich dafür einsetzen, dass alle weiter gut begleitet werden und es Gelegenheiten der Stärkung durch Begegnung und Fortbildung gibt. Da ist es gut, dass wir in der Pandemie gelernt haben, digital per Chat und Videokonferenz Kontakt zu halten, doch jetzt sind persönliche Besuche des Generalsekretärs wichtig. Deshalb sind Reisen nach Santos, Douala, Lomé, Le Havre und Alexandria geplant. Vor Ort ist eine bessere Wahrnehmung der jeweiligen Station und der Bedingungen für die Mitarbeitenden für Arbeit und Leben vor Ort möglich. Und für mich steht fest: Die Mitarbeitenden sind unser größter Schatz, nur durch sie können wir für die Seeleute da sein. Sie sind motiviert, voller Einsatzbereitschaft und brauchen gute Begleitung und gute Arbeitsbedingungen.